Vollversammlung des Jugendrings
Von Kerstin Pfeffer-Schleicher
Osterode. Nach 29 Jahren legte Armin Günther auf der Vollversammlung des Jugendrings Harzland, wie vor zwei Jahren angekündigt, sein Amt als Vorsitzender nieder. Um die Aufgabenfülle des Vorsitzes auf mehrere Schultern zu verteilen, beschloss der Jugendring einstimmig eine Satzungsänderung, der zufolge der Vorstand ein Team aus gleich Verantwortlichen bildet.
Der Vorstand habe diesen Vorschlag erarbeitet, da kein Nachfolger gefunden werden konnte, erklärte Günther. ,,Unter anderem weil niemand bereit war, so viel Zeit zu investieren, um den Arbeitsumfang eines Vorsitzenden zu bewältigen." Künftig besteht der Vorstand nach Paragraph 26 des BGB aus einem Team von drei Vorstandsmitgliedern und dem Kassenwart sowie einem erweiterten Vorstand mit drei Personen.
Dadurch stehe es dem Vorstand frei, die Aufgaben unter den Mitgliedern aufzuteilen, erläuterte Burkhard Brömme. ,,Das könnte auch ein Modell für andere Vereine sein, die ähnliche Probleme haben", ergänzte Vorstandskollegin Silke Mursal-Dicty. Armin Günther wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz als Vorsitzender, der die Jugendarbeit im Altkreis Osterode und jetzt im neuen Landkreis Göttingen geprägt habe, von Kreisrat Marcel Riethig und dem Jugendring-Vorstand gewürdigt.
Jugendring steht finanzielle Grundlage zur Verfügung
In seinem Rechenschaftsbericht ging der scheidende Vorsitzende auf die seit diesem Jahr geltende neue Regelung zur Vergabe der Fördermittel für die Jugendverbandsarbeit ein, die mit dem Landkreis geschlossen wurde. Den Jugendringen stehe damit eine finanzielle Grundlage mit planbaren und jährlich ansteigenden Summen zur Verfügung. Danach gibt es laut Günther Vergünstigungen für Jugendleiter, gefördert werden zudem unter anderem Freizeiten von Jugendverbänden, Teilnehmer aus einkommensschwachen Familien, Internationale Jugendbegegnungen, Seminare und Bildungsmaßnahmen sowie besondere Projekte.
Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Sigrid Jacobi, betonte in ihrem Grußwort, dass der Kreisausschuss die wertvolle Arbeit der Jugendringe unterstützen wolle und die finanzielle Förderung als Pflichtaufgabe ansehe.
Kreisjugendpfleger Peter Dzimalle überreichte als Juryvorsitzender die Jugendarbeitsförderpreise, die für besondere Projekte verliehen werden. 500 Euro für den ersten Platz erhielt die Evangelische Jugend für den iChor, der mit einheimischen und geflüchteten Jugendlichen gegründet wurde. Den zweiten, mit 300 Euro dotierten Platz belegte die Jugendinitiative Bad Sachsa mit Diversity Rock, einem von Jugendlichen selbstständig organisierten Konzert. Mit 200 Euro wurde der Verein Gleich Stark für das Projekt „Der Wolf und seine Rückkehr", das sich mit der Rolle des Wolfs in der Lebenswelt von Jugendlichen auseinandersetzt, auf dem dritten Platz ausgezeichnet.
Fördermittel für Projekte gegen Extremismus
Über das Bundesprogramm „Demokratie leben" berichteten Qendresa Kastrati und Nermin Gürocak von der lokalen Koordinierungs- und Fachstelle. Sie wiesen darauf hin, dass wieder Fördermittel für Projekte bereitstehen, die sich gegen Extremismus richten und zur Prävention beitragen. Die Fachstelle stehe für Beratungen und Hilfe bei der Antragstellung bereit. Als Mitgliedsverband stellte die Evangelische Jugend ihre Aktivitäten vor. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band Kwerbeat.
Günther freute sich über die große Teilnehmerzahl der Versammlung, die zeige, dass die Arbeit des Jugendrings als Dachverband für die Interessen der Mitglieder wertgeschätzt werde. Weil der Saal im Osteroder Haus der Jugend belegt war, tagte der Jugendring erstmals im Martin-Luther- Haus der evangelischen Gemeinde in Herzberg. Er versicherte jedoch, dass die Vollversammlung nächstes Jahr wieder an ihrem angestammten Platz stattfinden wird.
Bei den Wahlen wurden gemäß der neuen Satzung Sabrina Kohlrausch, Burkhard Brömme und Moritz Dicty als BGB-Vorstand ernannt. Kassenwart bleibt Heiko Wille. Den erweiterten Vorstand bilden Silke Mursal-Dicty, Sven Ludwig und Christian Grzesinski.