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Antifaschistische Rundgänge in Bad Lauterberg, Herzberg und Osterode

Die mahnende Vergangenheit gleich neben uns Antifaschistische Rundgänge in Bad Lauterberg, Herzberg und OsterodeIn Bad Lauterberg entwickelte sich im Zuge der revolutionären Ereignisse vom November 1918 eine starke linke, bald kommunistisch dominierte Bewegung. Ein Arbeiter- und Soldatenrat übernahm kurzzeitig die Verwaltung.1923, im Jahr der Hyperinflation, kam es zu Hungerkrawallen. Läden und Wohnungen wohlhabender Bürger:innen wurden gestürmt und geplündert.Als am 30. Januar 1933 die Faschisten an die Macht kamen, streikten in Bad Lauterberg die Arbeiter. Es kam zu Protestkundgebungen. An den Fabrikschornsteinen wurden rote Fahnen gehisst.Die Orte des Geschehens dieser und anderer geschichtlicher Ereignisse werden am Sonntag, den 14. Mai 2023, im Rahmen der „Antifaschistischen Rundgänge“ besucht. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe laden Bunt statt Braun Osterode e.V. und der Jugendring Harzland e.V. zur Erkundung der Stadtgeschichte Bad Lauterbergs ein. Weitere Rundgänge folgen am 18.06.2023 in Herzberg und am 16.07.2023 in Osterode.Der in Berlin lebende Historiker Bernd Langer, der sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte der Region befasst, konnte als Referent gewonnen werden: „Ausgehend vom Klassenkampf des 19. Jahrhunderts, der im großen Holzarbeiterstreik des Jahres 1896 einen Höhepunkt fand, bis zum antifaschistischen Widerstand, lässt sich die historische Auseinandersetzung in Bad Lauterberg konkret erläutern“, so Langer. Zu den einzelnen Stationen des Rundgangs wird Referent Langer Interviews mit Zeitzeugen und historische Dokumente mitbringen und auch andere Quellen wie Fotos, Abzeichen und Armbinden zeigen.Die Führung richtet sich an alle Interessierten, die sich die faschistische und antifaschistische Vergangenheit des Ortes vergegenwärtigen möchten.Dazu schreibt Bernd Langer: „Es ist lange nicht gesagt, dass Menschenrechte und ein humanes Miteinander die Zukunft bestimmen werden. Entwicklungen sind in viele Richtungen möglich. Deshalb steht die Geschichte der Weimarer Republik und des dritten Reiches bis 1945 im Mittelpunkt der Rundgänge. Der Klassenkampf mündete in den Antifaschismus, zu dessen Zielen die politische und soziale Gleichberechtigung aller Menschen zählt. Kern des Antifaschismus ist der demokratische Prozess, im Sinn einer aktiven gesellschaftlichen Teilhabe und Weiterentwicklung. Dazu wollen die Stadtrundgänge einen Beitrag leisten.