Antikriegstag 2023 in Walkenried
Der "Tag für den Frieden" in Walkenried verbindet Geschichte und Gegenwart, indem er an die schmerzhaften Ereignisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Inmitten der aktuellen Flüchtlingskrise, die auch den Südharz betrifft, setzt die Veranstaltung ein Zeichen gegen Krieg und für Solidarität. Der preisgekrönte Filmemacher Michael Heuer und der Verein für Heimatgeschichte initiieren gemeinsam diesen "Antikriegstag". Die Veranstaltung, gefördert durch den Landkreis Göttingen und das Bundesprogramm "Demokratie leben!", findet an drei Orten am 07.05.23 statt und bietet ein vielfältiges Programm mit Musik, Lesungen, Schulprojekten und Einblicken in aktuelle Begegnungen in der Ukraine durch den Fotografen Robin Hinsch. Der "Tag für den Frieden" unterstreicht die Notwendigkeit, sich dem Thema Flüchtlinge zu widmen und die Erinnerung an die Auswirkungen von Krieg und Gewalt im Südharz wach zu halten. Bürgermeister Lars Deiters übernimmt die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.
Generalstreik gegen Hitler
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. In vielen Teilen Deutschlands regte sich kaum Widerstand gegen Hitlers Aufstieg zur Macht, mit Ausnahme einiger Orte wie Bad Lauterberg. Am 31. Januar organisierte der KPD-Unterbezirk Lauterberg eine Demonstration für einen Generalstreik, der in einigen Betrieben teilweise erfolgreich war. Trotz massiver Polizeieinsätze und Repressionen setzte der antifaschistische Kampf fort. Bis 1934 wurden durch Großrazzien und Massenverhaftungen alle Versuche des illegalen Widerstands zerschlagen, mit mindestens 53 Personen in Haft und fünf Antifaschisten, die ihr Leben verloren. Der Vortrag des Referenten Bernd Langer, einem aus Bad Lauterberg stammenden Historiker mit jahrzehntelanger Beschäftigung mit der antifaschistischen Geschichte, beleuchtet diese Ereignisse anhand von Dokumenten und Zeitzeugenaufnahmen.
Antifaschistische Rundgänge in Bad Lauterberg, Herzberg und Osterode
Am Sonntag, den 14. Mai 2023, starten die „Antifaschistischen Rundgänge“ in Bad Lauterberg, um die geschichtlichen Ereignisse der Stadt zu erkunden. Die Veranstaltungsreihe, organisiert von Bunt statt Braun Osterode e.V. und dem Jugendring Harzland e.V., wird vom Historiker Bernd Langer geleitet. Die Rundgänge setzen den Fokus auf die historische Entwicklung Bad Lauterbergs, von der starken linken Bewegung nach den revolutionären Ereignissen von 1918 bis zum antifaschistischen Widerstand gegen die Machtergreifung der Faschisten 1933. Weitere Rundgänge finden am 18.06.2023 in Herzberg und am 16.07.2023 in Osterode statt. Bernd Langer wird Interviews mit Zeitzeugen, historische Dokumente sowie Fotos und Abzeichen präsentieren, um die Geschichte der Weimarer Republik und des Dritten Reiches bis 1945 zu beleuchten. Die Rundgänge sollen dazu beitragen, die Bedeutung des Antifaschismus und die Ziele politischer und sozialer Gleichberechtigung zu betonen, um eine aktive gesellschaftliche Teilhabe und Weiterentwicklung zu fördern.